Der Weltenwanderer Gregor Sieböck - 20.000 Kilometer zu Fuß
Eines Morgens folgt Gregor Sieböck seiner Sehnsucht und geht bei der Haustüre in Bad Ischl hinaus, mit dem Ziel irgendwann zu Fuß das tausende Kilometer entfernte Japan zu erreichen: Auf dem Rücken ein Rucksack, in der Hand ein Wanderstock und im Herzen viele Träume! Auf dem Jakobsweg wandert er durch Europa bis nach Portugal. Von der iberischen Halbinsel führt die Reise weiter an die Südspitze Lateinamerikas, wo er die endlosen Weiten Patagoniens durchquert.
Im Hochland der Anden folgt Gregor Sieböck der königlichen Inkastraße von Peru nach Ecuador. Diese führt ihn hinauf zu mystischen Schneebergen und in das Reich der Kondore. Entlang der kalifornischen Highways erlebt er den Lärm und Geschwindigkeitsrausch der Moderne bis er schließlich, nachdem er jahrelang unterwegs war, sein Ziel erreicht und in den japanischen Tempelanlagen die Stille längst vergangener Zeiten erleben darf.
Sein Weg geht jedoch weiter: Mit dem Schiff überquert er den Pazifik und zieht dann auf alten Wegen der Maoris durch die urtümliche Wildnis Neuseelands.
Zeiten großer Einsamkeit wechseln auf seinen Wanderungen mit purer Lebensfreude, intensiven Bekanntschaften, spirituellen Erkenntnisse und immer wieder dem Staunen über die Schönheit der Natur.
Mehr und mehr spürt Gregor Sieböck, dass er ein „Wanderer zwischen den Welten“ ist: „Unsere Erde ist eine Verbindung aus vielen Welten: der Konsumwelt in den Großstädten, der Naturwelt in den Bergen und Wildnisgebieten, den verschiedenen kulturellen Welten, den armen und reichen Welten und den zahlreichen unterschiedlichen Lebenswegen. Ich versuche Gegensätze und Verbindungen zwischen ihnen aufzuzeigen, formen diese Welten doch eine Erde, auf der wir alle zusammen leben und zukunftsfähige Lebensstile finden sollten.“
Der Weltenwanderer kehrt heim nach Österreich, schreibt ein Buch über seine Reise und bricht dann wieder zu einer großen Tour auf, diesmal jedoch ohne ein fixes geografisches Ziel, möchte er sich doch ganz dem Zauber des Augenblicks hingeben. An den Wegkreuzungen entsteht dabei der Weg immer wieder aufs Neue und so wandert er vom Wiener Stephansplatz entlang der Alpen nach Frankreich, auf den Spuren von Franz von Assisi durch Italien und von den malerischen Fjorden Südnorwegens in den hohen Norden.
Sein Lichtbildvortrag ist eine Hommage an das Leben und die Schönheit unserer Erde, die Wiederentdeckung der Einfachheit im Leben und des langsamen Reisens. Er gibt Hoffnung, dass es für ein bewusstes und verantwortungsvolles Leben nie zu spät ist und zeigt auf wie die Erfahrungen vom Unterwegssein in den Lebensalltag eingeflochten werden können. © Bilder Gregor Sieböck
Gregor Sieböck
Gregor Sieböck (geboren 1976 in Steyr, Österreich) studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften in Wien, um das Wesen der Marktwirtschaft zu verstehen. Aus Frust unterbrach er das Studium und ging für ein Straßenkinderprojekt nach Quito, Ecuador. Das motivierte ihn, für die Weltbank arbeiten zu wollen. Er kehrte zurück, schloss das Wirtschaftsstudium ab, legte ein Postgraduate-Studium der Umweltwissenschaften nach, um schließlich in Washington DC bei der Weltbank seinen ersten richtigen Job mit hervorragenden Karriereaussichten anzutreten.
Diesen tauschte er nach kurzer Zeit gegen seine Berufung ein: Weltenwanderer. Im Alter von 26 Jahren wanderte er zu Fuß von Österreich nach Japan. Diese dreijährige und 15.000 Kilometer lange Wanderung dokumentierte er in dem von National Geographic publizierten Bestseller „Der Weltenwanderer“. Es folgten viele weitere Reportagereisen: unter anderem vier Jahre durch Europa, Afrika und Südamerika zu den Biobauern und Fair Trade Kooperativen auf der Suche nach der besten Schokolade der Welt. Gregors Lieblingsländer sind Österreich und Patagonien und so verbringt er viel Zeit in den Alpen und in den Wildnisgebieten am Ende der Welt.